Warum ich meine Positionierung nicht mehr plane (und dir das auch empfehle)
Früher habe ich meine Selbstständigkeit ständig geplant. Ich habe Businesspläne geschrieben, Positionierungen durchdacht, Tabellen erstellt. Und am Ende bin ich immer in der gleichen Endlosschleife gelandet: planen, blockieren, wieder verwerfen, neu planen.
Es sah auf dem Papier logisch aus, aber sobald es darum ging, etwas wirklich zu machen, hat es sich schwer angefühlt. Ich war blockiert. Das Gefühl, endlich loslegen zu können, kam nie. Und so bin ich jahrelang in dieser Phase hängengeblieben.
Irgendwann habe ich gemerkt: So komme ich nicht weiter. Wenn Planung mich immer wieder ausbremst – was passiert, wenn ich den Spieß umdrehe?
Positionierung entsteht im Tun
Heute gehe ich anders vor. Ich plane nicht mehr im Kopf, sondern lasse meine Positionierung entstehen, während ich Dinge mache.
Das ist ein großer Unterschied.
„Was will ich gerne machen?“ habe ich früher aus dem Kopf heraus beantwortet. Heute frage ich mich: „Was mache ich wirklich gerne – während ich es tue?“
Die Antwort zeigt sich nicht auf dem Papier, sondern im Erleben. Wenn ich in den Flow komme, wenn ich vergesse, wie viel Zeit vergeht, wenn ich kaum aufhören will – dann weiß ich: Das ist meins.
Was beim Machen passiert
Wenn ich etwas einfach anfange, passiert etwas in mir:
Ich merke, ob es mir wirklich Freude macht.
Ich sammle Erfahrungen und entwickle meine eigene Sicht.
Ich finde meine Art, meinen Stil, meine Energie.
Ich erkenne, mit wem ich arbeiten möchte und was mir dabei wichtig ist.
Und daraus entsteht Stück für Stück eine Positionierung, die sich stimmig anfühlt – weil sie gelebt ist und nicht bloß gedacht.
Entwicklung darf sichtbar sein
Klar, irgendwann braucht es eine Positionierung, damit andere verstehen, was du anbietest. Aber der Weg dorthin muss nicht von Anfang an perfekt geplant sein.
Wenn dein Business mit dir wächst, wirkt das von außen viel natürlicher. Andere sehen deine Entwicklung und können ihr folgen. Das ist ein Unterschied zu dem Bruch, der entsteht, wenn du ständig alles neu planst, ein Branding umwirfst oder deine Website komplett änderst.
Planung im Kopf wirkt sprunghaft. Entwicklung im Tun wirkt logisch.
So kannst du anfangen
Mein Tipp: Starte so schlank wie möglich.
Du brauchst kein fertiges Branding, keine durchgeplante Website. Mach dir eine Light-Version – eine Schrift, zwei Farben, die dich ansprechen. Denk an dein Branding wie an ein schlichtes Regal oder ein Schaufenster: Es muss nicht perfekt dekoriert sein. Es reicht, wenn du zeigen kannst, woran du gerade bist.
Erlaube dir, zu spielen. Vielleicht als Side-Projekt neben deinem aktuellen Job oder mit einer halben Stunde am Tag nur für Experimente. Mit der Zeit erkennst du, was dich wirklich zieht – und der rote Faden zeigt sich von selbst.
Fazit
Meine Positionierung entsteht nicht mehr am Schreibtisch. Sie wächst, während ich Dinge tue. Genau dadurch fühlt sie sich heute echt, leicht und lebendig an.
Und das ist die große Befreiung: Du musst nicht alles vorher wissen. Fang an, und lass deine Positionierung mit dir wachsen.