Wenn Worte zurückkommen. Und was sie in mir bewegen.
Ich habe eine Mail bekommen. Von Natalie, einer Newsletter-Leserin, die mich schon länger begleitet.
Ihre Worte? Haben mich berührt. So richtig.
Gänsehaut. Herzklopfen.
Und das tut gut – gerade jetzt.
Denn ich hatte in letzter Zeit oft das Gefühl: Ich teile und teile, aber es kommt … wenig zurück.
Wenn Resonanz fehlt, wird es leise. Und schwer.
Kennst du das?
Du teilst etwas, das dir wirklich wichtig ist –
und es bleibt still. Kein Kommentar. Kein Emoji. Kein Zeichen.
Dann kommen sie: die Fragen.
„Bin ich hier falsch?“
„Interessiert das niemanden?“
„Sehen andere das komplett anders?“
Bei mir sind das nicht mal Gedanken über „die anderen“. Es sind diese leisen Selbstzweifel:
Ob ich zu anders denke.
Ob ich nicht mehr reinpasse.
Ob ich es falsch mache.
Ich merke, dass ich mich oft von vielem abgrenze. Dass ich nicht mitmache, sondern ausbreche.
Und das fühlt sich an wie ein Wagnis.
Ein leiser Widerstand.
Vielleicht liegt’s tief – wie früher: Wer sich nicht anpasst, wird gefressen.
Und heute? Fühlt sich anders sein manchmal genauso unsicher an.
Mein System sagt: Alarm. Und ich weiß, warum.
Ich hab in meinem letzten Blogartikel geschrieben, dass mein Nervensystem sich gerade nicht sicher fühlt.
Dass es versucht, mich zu schützen.
Durch mein Human Design weiß ich: Sicherheit ist für mich ein Grundbedürfnis.
Und ich bewege mich gerade deutlich im Schatten.
Ich will das angehen – sanft. Kein Radikalkurs.
Nur kleine Stellschrauben, die wieder Boden geben.
Dreimal tief durchatmen.
Spüren, wo ich bin.
Mich selbst wieder hören.
Frische Energie – ein flüchtiger Zustand.
Natalie hat mir geschrieben, dass sie meinen Richtungswechsel mitverfolgt hat –
vom klassischen Branding hin zu diesem Neuanfang.
Zurück zu mir.
Sie schrieb, es sei schade, dass ich mit dieser frischen Energie nicht wirklich „weitergekommen“, nicht so richtig in den Neuanfang gekommen bin.
Und ja – das empfinde ich auch so.
In den letzten Wochen hatte ich das Gefühl, wieder da zu stehen, wo ich vorher war:
müde, planlos, zweifelnd.
Was will ich? Was ergibt Sinn? Was trägt?
Aber ich weiß auch:
Es geht nie geradeaus.
Es ist wellenförmig. Immer.
Selbst ein Neuanfang gibt dir kein Dauerabo auf Energie.
Ich hab alles gegeben. Und nur wenig zurückbekommen.
Ich hab alles reingesteckt.
Website. Blogartikel. Instagram. Strategie. Zeit. Hoffnung. Herz.
Und wenn kaum Resonanz kommt, ist diese Energie einfach … weg.
Resonanz ist wie frische Luft.
Sie gibt mir Kraft zurück.
Ohne sie wird’s eng. Leer. Schwer.
Ich verstehe im Kopf, woran es liegt:
Blogartikel müssen SEO-optimiert sein, sonst werden sie nicht gefunden.
Instagram braucht eine klare Positionierung, damit der Algorithmus deine Inhalte ausspielt.
Sichtbarkeit ist Vorschussleistung – und dauert.
Ich weiß das alles.
Und trotzdem: Ich hab mich reingeworfen. Und dann war nichts mehr übrig.
SEO hat mich verrückt gemacht. Und müde.
Ein Artikel auf Platz 1 – dann plötzlich raus aus dem Index.
Keine Erklärung. Kein Anhaltspunkt.
Und eine Woche später: wieder da.
Wie soll man da planen?
Es ist, als würde ich mit Bällen jonglieren, die ständig aus dem Spiel verschwinden.
Ich kam nie dazu, Inhalte zu verbessern – weil mich allein das Hoch und Runter schon erschöpft hat.
Und dann: Meldungen wie „SEO ist tot“, „KI übernimmt die Suche“.
Ich dachte nur: Super. Wieder alles auf’s falsche Pferd gesetzt.
Jetzt soll man von ChatGPT empfohlen werden …
Nur: Wie?
Und überhaupt: Schon wieder eine neue Strategie? Buuh!
Das, was wirklich trägt. Kam nicht von außen.
Was mir geholfen hat, war Natalies Mail.
Sie hat geschrieben, dass ihr meine “feine, angenehme Energie in Erinnerung geblieben” ist.
Dass sie sich in meinem Weg wiedererkennt. Und mitfühlt.
Die meisten erzählen ihre Geschichte erst, wenn sie „durch“ sind. Wenn sie das Problem gelöst haben.
Dann stehen sie da, bereit, ihr Wissen weiterzugeben.
Oder sie teilen mitten im Prozess – aber so zugespitzt, dass es mehr nach Drama als nach Echtheit klingt.
Ich will nicht viral. Ich will wahr.
Ich hab gemerkt: Wenn ich versuche, mein Erleben Instagram-tauglich zu machen, wird’s … falsch.
Klingt wie ’ne Schlagzeile aus der BILD.
Grell. Laut. Nicht meins.
Diese leise Energie, dieses echte Leuchten, das sich nicht in 6 Slides oder virale Hooks pressen lässt –
sie hat es schwer, sichtbar zu werden.
Ich hab’s trotzdem versucht.
Ohne Tricks. Ohne Drama.
Mit Herz.
Aber wenn du merkst, dass kaum jemand hinsieht – obwohl du dein Innerstes nach außen trägst –
tut das weh.
Ich hab lange gedacht, Insta ist nicht mein Ort.
Und ich habe es wieder erlebt, wie schnell es mich auslagen kann.
Und trotzdem zieht es mich zurück.
Vielleicht, weil ich weiß: Ich kann Instagram nutzen. Aber auf meine Art.
Ich muss nicht viral gehen.
Ich muss nicht mithetzen.
Ich darf in meinem Tempo teilen.
Ich schreibe für mich. Für meinen Blog.
Er ist mein Zuhause.
Und wenn sich daraus etwas formen will – ein Reel, ein Karussell – dann darf es das.
Aber erst nach innen.
Dann nach außen.
Was bleibt – ist Verbindung.
Natalie hat mir gedankt, dass ich meine Zweifel teile.
Dass ich mich verletzlich zeige.
Und genau das ist es, was für mich zählt.
Nicht Expertise. Nicht Perfektion.
Verbindung.
Ich geb zu: Es war nicht leicht.
Manchmal denke ich an Leute von früher, die vielleicht mitlesen –
und fühl mich wie ’ne Versagerin.
Kein großes Online-Business.
Keine fetten Umsätze.
Kein Glanz.
Deshalb hab ich auch überlegt, meinen Namen aus der Domain zu nehmen.
Nicht aus Scham – sondern weil „wild & klar“ mehr ausdrückt als mein Name.
Es ist ein Gefühl. Eine Haltung. Und auch ein Schutz.
Ich will nicht, dass die Nachbarin aus Neugier mitliest.
Sondern Menschen, die wegen der Themen hier sind.
Und jetzt? Ein letztes Danke.
Natalie hat am Ende geschrieben: “Es mag bescheuert klingen, aber Du bist für mich wie eine entfernte Freundin, die ich gut kenne, aber lange nicht gesehen habe!”
Ich dachte nur: Das klingt nicht bescheuert. Das berührt mich zutiefst.
Es hat mir Mut gegeben. Kraft. Lust, weiterzumachen.
Danke, Natalie, dass du dir die Zeit genommen hast, mir zu schreiben.
Jetzt weißt du, wie viel mir das bedeutet.
Und wenn du das hier liest und mitfühlst – sag’s ruhig.
Es muss nichts Großes sein.
Ein Wort. Ein Emoji. Ein Satz.
Manchmal macht genau das den Unterschied.