Eine Abschiedstournee für meine Selbstständigkeit?
Gestern ging es mir gar nicht gut.
Ich hatte ein totales Down, nachdem ich ein Buch gelesen habe, in dem es um „Visibility that Sells“ (Sichtbarkeit, die verkauft) ging.
Mit einem System, wie man sein Business aufbaut, um verkaufen zu können.
An sich klang alles logisch und ist auch gar nicht so weit weg von dem, was ich schon mache.
Aber irgendwie hat es mich runtergezogen.
Das lag nicht nur an dem Buch, das ist echt gut.
Es ist generell die Entwicklung in meinem Business und der Zeitdruck.
Seit meinem Neustart vor einem Jahr, habe ich es nicht geschafft mir eine stabile Einkommensquelle aufzubauen.
Ich habe mir selbst bis Ende diesen Jahres dafür Zeit gegeben, ansonsten werde ich nach Alternativen schauen.
Und dann habe ich gestern Abend gedacht:
Was, wenn ich innerlich einfach akzeptiere, dass in drei Monaten Schluss ist?
So ähnlich wie in diesem Buch “Das Leben ist zu kurz für später: Stell dir vor, du hast nur noch ein Jahr - ein Selbstversuch, der dein Leben verbessern wird“.
Darin geht es um diesen Moment, wenn dir klar wird, dass es so nicht weitergehen kann und sich etwas im Leben ändern muss. Die Autorin startet einen spannenden Selbstversuch: Sie will so leben, als wäre es ihr letztes Jahr – was einfach alles ändert.
Und nach diesem Prinzip stelle ich mir meinen “Selbstversuch” vor.
Dann könnte ich den Druck loslassen, Geld verdienen zu müssen.
Ich könnte den Druck loslassen, mit meinem Content Kunden gewinnen zu müssen.
Und dann kam die Frage: Was würde ich noch machen?
Die Idee einer Abschiedstournee
Vielleicht würde ich meine zehn Jahre Selbstständigkeit einfach zelebrieren. Damit es nicht tragisch endet, sondern eher wie eine Abschiedstournee. Ein Rückblick, ein Feiern von dem, was da war – mit allem, was ich erlebt und gelernt habe.
Da kamen sofort Ideen:
Podcast wie Sprachnachrichten:
Als ich mein erstes Kind hatte, habe ich mit einer Freundin ständig Sprachnachrichten geschickt, wenn wir mit den Kinderwagen unterwegs waren. Wir haben immer gesagt, das ist schon wie unser eigener Podcast. 😆 Das war so ein schönes Gefühl: draußen laufen, erzählen, inspiriert sein. Genau das würde ich gerne wieder aufleben lassen.10 Jahre Revue passieren lassen:
Ich habe mich am 1. Oktober vor knapp zehn Jahren selbstständig gemacht. Warum nicht jedes Jahr durchgehen? Welche Dienstleistungen habe ich angeboten, welche Designs gemacht, was habe ich gelernt, wo lagen meine Blockaden? Ich könnte pro Jahr einen Blogartikel schreiben, alte Fotos zeigen, meine Kundenprojekte vorstellen. Einfach dokumentieren, was da war – wie ein Vermächtnis.Videos:
Früher hieß es oft: „Du hast so eine gute Präsenz, du solltest unbedingt Videos machen.“ Vielleicht ist jetzt der Moment, das nochmal auszuprobieren…
Dokumentieren statt forcieren
Der Gedanke daran fühlt sich leichter an, weil alles schon abgeschlossen ist. Ich muss nichts Neues erfinden. Ich kann einfach erzählen, was passiert ist.
Und klar – irgendwo ist da auch die Hoffnung, dass vielleicht jemand auf mich zukommt und sagt: „Anne, das wusste ich ja alles gar nicht – kannst du mir helfen?“
Aber diesmal ist das nicht die Hauptsache. Es geht nicht darum, zu forcieren. Sondern darum, festzuhalten, was war.
Ich stelle mir vor, wie ich mein Notebook durchforste, pro Jahr einen Ordner anlege und alles sammle: meine Angebote, meine Designs, die Learnings, die Blockaden.
Daraus Blogartikel, ergänzt mit Sprachnachrichten, vielleicht auch mit einem Live-Video für meinen Newsletter.
Kein kompliziertes System, sondern eine einfache Fundgrube.
Eine Fundgrube für alle, die selbstständig sind oder es werden wollen.
Damit sie nicht nur sehen, wie viele Wege möglich sind, sondern auch, welche Sackgassen dazugehören.
Und wenn es am Ende nichts verändert?
Dann habe ich trotzdem alles erzählt, was ich erzählen wollte. Dann habe ich wirklich alles von mir gegeben.
Mehr geht ja auch gar nicht.
Und vielleicht ist genau das das Vermächtnis: sichtbar machen, was da war – ohne etwas zurückzuhalten.
Was meinst du – soll ich dieses Experiment wagen und meine zehn Jahre Stück für Stück dokumentieren? Schreib mir gern in die Kommentare, was du darüber denkst.