Mein Branding passt nicht mehr – wo fange ich an?

Viele Selbstständige kennen das Gefühl: Das eigene Branding fühlt sich nicht mehr stimmig an. Du sitzt stundenlang vor Canva, schiebst Farben und Schriften hin und her – und trotzdem passt es nicht. Dein Auftritt wirkt vielleicht hübsch, aber er zeigt nicht, wer du wirklich bist. Während du am Design feilst, bleibt die eigentliche Arbeit liegen.

In diesem Artikel schauen wir, warum das passiert, welche Schritte dir helfen können – und wie ein Minimal-Branding dir den Druck nimmt.

Woran du merkst, dass du dich im Branding verlierst

  • Du verbringst Stunden mit Farben, Schriften und Vorlagen – und trotzdem fühlt es sich nie rund an.

  • Dein Auftritt sieht ordentlich aus, aber er spiegelt dein Inneres nicht.

  • Alles dreht sich ums Design, während deine eigentliche Arbeit liegenbleibt.

  • Sobald etwas fertig ist, meldet sich sofort der Gedanke: „Irgendwie passt es doch nicht.“

Viele meiner Leser:innen beschreiben genau diesen Kreislauf: Sie ändern etwas, hoffen auf ein besseres Gefühl – und kurz danach ist wieder alles in Frage gestellt.

Warum das passiert

Branding wird oft als Startblock gesehen. Von außen kommen widersprüchliche Botschaften:

  • „Mach es professionell, sonst nimmt dich niemand ernst.“

  • „Mach einfach irgendwas, Hauptsache, du legst los.“

Beides setzt Druck. Und beides übersieht das eigentliche Problem: Es liegt selten am Logo oder an der Farbwahl. Viel öfter fehlt die Klarheit. Wer bin ich gerade, was will ich zeigen, wohin soll es gehen? Wenn diese Fragen offen sind, wirkt auch das Design nicht stimmig.

Ein Beispiel aus der Praxis:
Eine Leserin erzählte mir, dass sie in einem Instagram-Kurs gelernt hat, sie solle sich nicht mit Design aufhalten. Als sie später ihr Layout einreichte, bekam sie das Feedback: „Das sieht ja aber noch nicht so schön aus.“ Dieser Widerspruch blockiert viele: Einerseits sollen sie schnell loslegen, andererseits sollen sie glänzen – und beides gleichzeitig geht nicht.

Was jetzt hilft

1. Erkennen, dass es nicht am Design hängt

Endloses Schrauben ist ein Symptom, kein Fortschritt. Wenn du das spürst, kannst du den Druck rausnehmen.

2. Klarheit zuerst – nicht Perfektion

Sobald du weißt, wer du bist und was du ausdrücken willst, kann dein Branding das sichtbar machen.
👉 Lies dazu: Was ist Branding? – dort erkläre ich, warum Branding mehr ist als ein Logo und wie es dich tragen kann.

3. Stimmung sichtbar machen

Ein Moodboard ist mehr als eine Collage. In meinem Ansatz ist es ein Sammelalbum, das deine Stimmung, Bilder und Gefühle festhält, bevor du dich auf Farben und Schriften festlegst.
👉 Lies dazu: Moodboard erstellen – ein spielerischer Weg, Klarheit über dich zu bekommen.

4. Einfach anfangen – und mitwachsen lassen

Starte mit einer Minimalversion: eine Schrift, zwei bis drei Farben, ein einfacher Rahmen. So kommst du ins Tun – und dein Branding wächst mit dir.

👉 Und falls du gerade denkst: „Ich weiß noch gar nicht, wer ich bin oder wohin es geht“ – dann lies unbedingt: Warum ich meine Positionierung nicht mehr plane. Dort zeige ich, warum Klarheit nicht aus Strategiepapiere kommt, sondern durchs Tun entsteht.

Ein Beispiel aus meinem Weg

Ich habe mich selbst oft im Design verloren – in der Hoffnung: Wenn es endlich perfekt ist, dann passt es. Aber sobald es fertig war, fühlte es sich wieder falsch an. Der Wendepunkt war, alles loszulassen und minimal neu zu starten: drei Farben, eine Schrift, eine einfache Seite. Kein Endprodukt, nur ein Anfang. Genau das hat mir den Raum gegeben, Klarheit durchs Machen zu finden.

FAQ – Fragen, die sich viele stellen

Was ist eine Minimalversion im Branding?
Eine einfache Grundausstattung: 1 Schrift, 2–3 Farben, ein Logo in Textform. Mehr braucht es am Anfang nicht. Damit kommst du ins Tun – und dein Branding darf unterwegs wachsen.

Sollte ich mein Branding komplett neu machen oder überarbeiten?
Wenn du in einer neuen Phase deines Business bist, ist ein Neuanfang oft leichter als Reparaturen. Altes Design hält dich sonst unbewusst zurück.

Wie finde ich Klarheit, bevor ich Branding entscheide?
Nicht durch endlose Planung, sondern durch kleine Schritte. Probier aus, beobachte, was sich stimmig anfühlt, und lass daraus ein Bild wachsen.

Dein nächster Schritt

Wenn du gerade merkst, dass dein Branding nicht mehr stimmig ist: Im Mini-Audit bekommst du einen klaren, ruhigen Blick von außen – warum es sich schwer anfühlt und wie du wieder einen Schritt weiterkommst.

Anne Oehler
Brand Designerin
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